Supply Chains internationaler Schweizer Unternehmen sind in vielen Fällen historisch gewachsen und auf die Reduzierung der Herstellungskosten ausgelegt. In den vergangenen Jahren rückten vermehrt die Betrachtung von Zöllen (inklusive der Ursprungsdeklaration) und Mehrwertsteuern (MwSt.) sowie die verursachergerechte Verrechnung der Transportkosten in den Fokus der Gestaltung von Waren- und Wertströmen. Eine Lösung der Transportkosten-, Zoll- und MwSt.-Problematik in Supply Chains steht für viele international agierende Schweizer KMUs noch aus. Die zentrale Problemstellung ist die Gestaltung der internationalen Warenströme unter Berücksichtigung von Transportkosten, Zöllen und Mehrwertsteuern zur Hebung von Potentialen in internationaler Supply Chains von Schweizer Unternehmen.
Zur Bearbeitung kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, die das Problem vereinfachen und von Unternehmen ohne hohen Aufwand nutzbar sind.
- (1) Supply Chain-Mapping: Die prinzipielle Idee des Ansatzes einer Prozessdarstellung liegt in der Vereinfachung der Supply Chain-Strukturen zur Schaffung von mehr Transparenz. Durch die Identifikation der wichtigsten Handelsbeziehungen können die Schwachstellen in Beschaffung und Vertrieb ermittelt werden und bilden somit eine Basis für die weitere Optimierung.
- (2) Identifikation möglicher Werthebel: Aufbauend auf den Erkenntnissen aus dem Supply Chain-Mapping erfolgt die Auswahl geeigneter Werthebel. Hierbei sollen die ermittelten Schwachstellen
ausgemerzt sowie Massnahmen zur Hebung von Potentialen in internationalen Supply Chains geschaffen werden. Dies können z. B. die Zentralisierung oder Dezentralisierung eines Standortes im Netzwerk sein.
- (3) Szenarioanalyse: Die ermittelten Strategien werden am Beispiel der teilnehmenden Schweizer KMUs (Klein- und Mittelständische Unternehmen) quantitativ simuliert. Bei dieser abschliessenden Prüfung soll der tatsächliche Einfluss auf das Unternehmensergebnis ermittelt sowie Risiken und Potentiale ausgearbeitet werden. Unternehmensspezifische Handlungsempfehlungen helfen den Kooperationspartnern bei der Implementierung der Forschungsergebnisse.
Steckbrief:
Laufzeit: 2013 - 2015
Partner: 4 Unternehmen und 1 Verband
Förderer: Kommission für Technologie und Innovation (KTI)
