Hersteller und Handelsunternehmen werden immer öfter mit Problemen konfrontiert, welche in den Vorstufen der Lieferkette durch Vorlieferanten verursacht werden. Vorlieferanten sind die Lieferanten der eigenen Lieferanten bis hin zu den Rohstoffen. Da keine direkten vertraglichen Beziehungen zu Vorlieferanten bestehen, hat ein Unternehmen meist kaum Informationen über die Vorlieferanten in seiner Lieferkette. In der Öffentlichkeit bekannt sind Beispiele zu Qualitätsproblemen (z.B. Pferdefleischskandal), Lieferprobleme (z.B. Ausfuhrbeschränkungen für seltene Erden), Preisschwankungen, Missachtung geistigen Eigentums (z.B. Fälschungen bei Baumaterial), Umweltverschmutzung (z.B. Baumwollproduktion) oder soziale Missstände (z.B. Textilproduktion). In allen Fällen war die Problemlösung sehr aufwendig und kaum professionalisiert, das Problem für viele der betroffenen Unternehmen jedoch existenzgefährdend.
Das Projekt nimmt die bestehenden Praktiken auf und entwickelt Strategien, Strukturen und Prozesse für ein effizientes, in der Praxis direkt anwendbares Management von Vorlieferanten. Als wichtige Ansatzpunkte dienen dabei das Lieferantenmanagement und das Engpassmanagement. Im Zentrum stehen neben der systematischen Kenntnis der Vorlieferanten insbesondere Ansätze, die eine aktive Einflussnahme auf Vorlieferanten ermöglichen. Entscheidend ist jedoch hierbei die Berücksichtigung der jeweiligen Konstellationen zwischen dem Unternehmen und dem jeweiligen Vorlieferanten, die beispielsweise über Distanz, Macht, oder Abhängigkeit gekennzeichnet sind.
Steckbrief:
Laufzeit: 2016 - 2017
Partner: Coop Schweiz, Rieter Management, SBB AG, Weleda AG, IPM
Förderer: Eidgenössische Kommission für Technologie und Innovation (KTI)