Dienstleistungen sind ein entscheidender Faktor für die Wertschöpfung von Unternehmen. Bereits im Jahr 2008 waren mehr als 70 Prozent der Schweizer Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor tätig. Auf Seiten der produzierenden Unternehmen spiegelt sich diese Bedeutung durch einen hohen Anteil extern eingekaufter Dienstleistungen wider. So haben diese Dienstleistungen – in Abhängigkeit der Branchenzugehörigkeit – einen Anteil von bis zu 40 Prozent des gesamten Einkaufsvolumens. Diese Entwicklung wird noch massgeblich durch zwei dominante wirtschaftliche Trends verstärkt. Zum einen konzentrieren sich Unternehmen auf Ihre Kernfähigkeiten und lagern viele vormals selbst erbrachte Leistungen an spezialisierte Partnerunternehmen aus. Zum anderen werden komplexe Dienstleistungsverträge zunehmend auch mit der Beschaffung von Investitionsgütern verknüpft und deren Erbringung im Rahmen langfristiger Verträge fixiert. Da diese Dienstleistungen zunehmend international beschafft werden, können der Ort ihrer Erstellung sowie die Vergleichbarkeit der Service-Qualität und der Service-Kosten mitunter sehr stark variieren. Komplexitätstreibend wirken in diesem Zusammenhang vor allem solche Dienstleistungen, die beim Einkauf von Sachleistungen spezifisch zugeschnitten werden.
Obgleich die Bedeutung der Beschaffung von Dienstleistungen für den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen erkannt wurde, konstatiert die Mehrheit der Einkaufsleiter, dass der Dienstleistungseinkauf deutlich anspruchsvoller als die Beschaffung von Sachgütern zu realisieren ist. Besondere Herausforderungen werden dabei in der Schaffung einer Markttransparenz zum Dienstleistungsvergleich, die Identifikation von Kosteneinsparungs-potenzialen sowie die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen und zuverlässigen Dienstleistung gesehen.
Vor dem Hintergrund entwickelt das von der KTI, der Kommission für Technologie und Innovation des Bundes, geförderte Forschungsprojekt „Advanced Value Break Down in Service Purchasing and Management“ gemeinsam mit mehreren Praxispartnern eine systematische und auf den Kundennutzen bezogene Methode zur Identifikation von Potenzialen der Kosteneinsparung und Qualitätssteigerung im Bezug und Einsatz von externen Dienstleistungen. Ganz konkret besteht der Lösungsansatz aus den folgenden Elementen:
(1) Ermittlung konzeptioneller Grundlagen und Analyse des Status Quo im Bereich des Dienstleistungseinkaufs
(2) Konzeptentwicklung einer Bewertungslogik sowie deren generischen Ausgestaltung
(3) Ausarbeitung generalisierter Richtlinien beim Einkauf und Management von Dienstleistungen
(4) Implementierung einer generalisierten Methodik für die Praxis sowie einer begleitenden Sicherstellung der Multiplikationsfähigkeit der Ergebnisse
Steckbrief:
Laufzeit: 2015 - 2017
Umsetzungspartner: Schweizerische Post AG, Novartis AG, Schindler Management AG, Geberit Internatinal AG, Oettinger Davidoff Group
Implementierungspartner: Innovative Management Partner (IMP), SWISSMEM, procure.ch
Förderer: Kommission für Technologie und Innovation (KTI)